Ertüchtigung von Staudamm und Untergrund am Sylvensteinspeicher (oben: aktuelle Webcam)
Der Sylvensteinspeicher soll nach 50-jähriger Betriebszeit durch eine zusätzliche Schlitzwand im Damm und Untergrund sowie mit einem neuen Überwachungssystem für das Sickerwasser ertüchtigt werden. Die vorgesehenen Maßnahmen sind auch als Vorsorge gegen die Folgen möglicher Klimaänderungen zu verstehen, da die Größe und enge Abfolge der jüngeren Hochwasserereignisse in den Jahren 1999, 2002 und 2005 eine künftig stärkere Beanspruchung der Talsperren im alpinen Raum auf Grund des Klimawandels erwarten lassen.
Als beste Lösung erwies sich eine 2-Phasen-Schlitzwand, deren Lage im Kern gegenüber der Dammachse geringfügig zur Luftseite versetzt wird. Damit wird zum Einen der notwendige Arbeitsraum auf der Dammkrone für das schwere Baugerät geschaffen, zum Anderen soll ein Teil der vorhandenen Porenwasserdruckgeber für Messungen in der Bauzeit erhalten werden. Die angemessene Tiefe der Schlitzwand wurde durch mehrere bis zu 140 m tiefe Erkundungsbohrungen in den Dammuntergrund und Finite-Elemente-Berechnungen ermittelt. Die Wechsellagerung der Kies- und Feinsedimentschichten und die stark schwankenden Durchlässigkeiten in der alten Untergrundabdichtung lassen ein Abteufen der Schlitzwand bis ca. 70 m unterhalb der Dammkrone sinnvoll erscheinen.
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